WBW (1. Platz) – Wohnen an der grünen Mitte

Auftraggeber: Stadt Soest | Wettbewerb „Konzeptvergabe Neuer Soester Norden“: September 2024 | Umfang: Entwurf und Konzeptplanung | Status: 1. Platz

„Wohnen an der grünen Mitte“

ist eine harmonische Wohnanlage, die modernes Wohnen mit nachhaltigen und gemeinschaftsorientierten Aspekten verbindet. Die vier einzeln stehenden Gebäude sind an den Ecken des Grundstücks positioniert und umschließen einen grünen Innenhof, der Begegnung, Austausch und Zugang zu den Grünflächen des Quartiers ermöglicht.

Die Anlage umfasst vier Gebäude mit jeweils neun Wohnungen (insgesamt 34–36 Einheiten). Die flexiblen Grundrisse richten sich an Studenten, Singles, Familien und Senioren und schaffen eine generationenübergreifende Gemeinschaft, bei der Raumeffizienz und hoher Wohnstandard Hand in Hand gehen.

Nachhaltigkeit steht im Fokus:

Der Baukörper wird aus Holz errichtet, mit hellem Putz versehen und durch heimische Holzakzente ergänzt. Fenster und Geländer aus Holz erzeugen ein freundliches, harmonisches Gesamtbild. Regenwassernutzung, Photovoltaik, Wärmepumpen und Geothermie sorgen für Energieeffizienz, während Gründächer Artenvielfalt fördern und das Mikroklima ausgleichen. So entsteht ein visionäres Wohnprojekt, das nachhaltiges Leben, hochwertige Architektur und gemeinschaftliches Wohnen miteinander verbindet.

Anlehnung an Architektur der Stadt

Das Projekt lässt sich von der traditionellen Architektur der Stadt, insbesondere ihren ikonischen Fachwerkhäusern, inspirieren und umfasst hervorgehobene Geschossdecken und eine harmonische Mischung aus einer hellen Putzfassade mit einigen Holzakzenten. Fenster und Geländer sind ebenfalls aus hellem Holz gefertigt, sodass ein harmonisches und warmes Gesamtbild entsteht. Dies ist nicht nur eine Hommage an die traditionellen Fachwerkhäuser, sondern schafft auch eine warme und einladende Ästhetik. Die modernen und minimalistischen Fassaden, die sich durch warme Töne und hochwertige Materialien auszeichnen, passen zum zeitgenössischen Wohnen und respektiert gleichzeitig den historischen Kontext. 

Die Entwicklung legt Wert auf Funktionalität

und bietet vielfältige Wohnräume, die auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Bewohner eingehen. Mit Blick auf die angrenzenden Grünflächen und den direkten Zugang zu den zentralen Treffpunkten des Quartiers – wie Spielplätzen und Gemeinschaftsbereichen – ist „Wohnen in der grünen Mitte“ als ganzheitliches Wohnumfeld konzipiert, das Aktivitäten im Freien und gemeinschaftliches Engagement fördert. 

Aufteilung der Grundrisse

Jedes Gebäude umfasst pro Geschoss drei unterschiedlich große Wohnungen, wodurch insgesamt neun Wohneinheiten pro Gebäude entstehen. Auf diese Weise können verschiedene Bedürfnisse, Lebensstile und Familienkonstellationen gleichermaßen berücksichtigt werden. Das Augenmerk lag beim Entwurf daher sowohl auf der Vielfalt der Wohnungstypen und -größen als auch auf der Flexibilität der Grundrissstrukturen, sodass sich die Gebäude an unterschiedliche Wohnformen anpassen lassen.

Darüber hinaus ist in einigen Wohnungen auch die Integration von sozialem Wohnungsbau möglich, wodurch ein durchmischtes und lebendiges Quartier entsteht. Wir streben dabei ein Konzept an, bei dem die Hälfte der Wohnungen als Eigentumswohnungen und die andere Hälfte als Mietwohnungen genutzt werden soll. Außerdem ist vorgesehen, dass ein Teil der Mietwohnungen – sofern eine Förderung möglich ist – als sozialer Wohnraum errichtet wird. Diese Aufteilung kann jedoch, je nach Bedarf und im weiteren Planungsprozess, flexibel angepasst werden, um optimal auf die jeweiligen Anforderungen reagieren zu können.

Innerhalb eines Hauses sind vier verschiedene Wohnungstypen geplant, sodass eine große Bandbreite an Wohnformen entsteht:

  • Fünf 3-Zimmer-Wohnungen mit jeweils rund 90 Quadratmetern, ideal für kleine Familien, Paare oder Senioren,

  • Zwei kompaktere 3-Zimmer-Wohnungen mit etwa 63 Quadratmetern, geeignet für Singles, Paare oder kleine Familien,

  • Eine 1-Zimmer-Wohnung im Erdgeschoss, die sich besonders gut für Studenten, Alleinstehende oder Senioreneignet,

  • sowie eine großzügige 4-Zimmer-Wohnung für Familien mit mehreren Kindern.

Alle Wohnungen sind barrierefrei und vollständig mit dem Rollstuhl befahrbar

Durch die flexiblen Grundrisskonzepte können bei Bedarf auch rollstuhlgerechte Wohnungen realisiert werden, was die soziale und funktionale Durchmischung weiter stärkt.

Die erforderlichen 52 Stellplätze sowie vier zusätzliche Besucherparkplätze werden in einer Tiefgarageuntergebracht, die direkt an die vier Gebäudekerne angebunden ist. Dadurch wird eine effiziente Erschließung und gleichzeitig eine autofreie, ruhige Außenraumgestaltung ermöglicht.

Das Treppenhaus befindet sich zentral im Gebäudekern und wird von oben natürlich belichtet, sodass eine freundliche, helle Atmosphäre entsteht. Darüber hinaus sorgt die innenliegende Erschließung dafür, dass alle Wohneinheiten optimal belichtet werden und von einer angenehmen Wohnqualität profitieren.

Im Zentrum der vier Häuser

Im Zentrum der vier Gebäude befindet sich eine halböffentliche Grünfläche, die als Herzstück des Quartiers fungiert und Raum für Begegnung, Austausch und soziale Interaktion schafft. Dieser Bereich ergänzt nicht nur den angrenzenden Quartiersplatz sowie den Spielplatz, sondern bietet den Bewohnerinnen und Bewohnern zugleich eine ruhige, naturnahe Umgebung, in der sie entspannen, gärtnern und Kontakte zu ihren Nachbarn pflegen können.

Der Grundriss dieser Freifläche zeichnet sich durch eine organisch geführte Gestaltung mit minimaler Versiegelungaus. Dadurch entstehen unterschiedliche Zonen, die sowohl zum Spielen und Ausruhen als auch zum geselligen Beisammensein einladen. Zu den halbprivaten und halböffentlichen Bereichen zählen beispielsweise Gemeinschaftsbeete für das gemeinsame Gärtnern, einladende Sitzbänke sowie gepflasterte Inseln inmitten einer üppigen, naturnahen Vegetation, die ideale Orte zum Lesen, Entspannen oder für spontane Gespräche bieten.

Die Bepflanzung

besteht aus einer pflegeleichten und standortgerechten Vegetation, die nicht nur ökologische Vielfaltfördert, sondern sich auch harmonisch in die umliegenden Grünstreifen einfügt. Darüber hinaus sind bestimmte Bereiche bewusst für bewohnergeführte Initiativen vorgesehen – etwa für die Anlage von Blumenwiesen für Insektenoder andere gemeinschaftliche Naturprojekte. Dadurch entsteht nicht nur ein starkes Gefühl von Eigenverantwortung und Zusammenhalt, sondern auch eine lebendige Nachbarschaft, die aktiv zur nachhaltigen Quartiersentwicklungbeiträgt.

Visionäres Wohnkonzept

Im Kern präsentiert „Wohnen in der grünen Mitte“ somit ein visionäres Wohnkonzept, das Einfachheit, Qualität und Nachhaltigkeit miteinander verbindet. Das Konzept wertet die architektonische und soziale Landschaft der Umgebung deutlich auf und fördert durch seine durchdachte Struktur eine lebendige, generationenübergreifende Gemeinschaft.

Insgesamt zeigt das Projekt eindrucksvoll, dass nachhaltiges Leben, gemeinschaftliches Miteinander und hochwertige Architektur untrennbar miteinander verbunden sind – und dass moderne Wohnkonzepte dann besonders erfolgreich sind, wenn sie ökologische Verantwortung mit sozialem Zusammenhalt vereinen.